„und jedes hologramm hoffnungsvoll zerschmettert“

Die Lyrik von Tobias Reußwig ist eine Versuchsanordnung: Wissen und Erinnerung, präpariert auf Objektträgern und projiziert auf den rissigen Beton leerstehender Plattenbauten, werden übereinander gelegt und verschoben, bis sich die Interferenzmuster zeigen. Ideen dringen durch Nadellöcher in die camera obscura menschlicher Schädel und
erscheinen umgekehrt auf deren konkaven Rückwänden. Es ist eine in Helices erfolgende Suchbewegung, die seine Texte bestimmt, und die durch freie Rhythmen, schillernde Metaphorik und stringente Befragung auf ihre Richtung in ästhetische Sprachmechaniken verwandelt wird.

Jurys bezeichnen Reußwigs Texte als lyrische Meisterwerke, LesungsbesucherInnen als „richtig geil“.

Neben seiner Lyrik, für die Reußwig 2020 der Literaturpreis MV zugesprochen wurde, übersetzt er auch Literatur ins Deutsche. Joey Comeaus „Malagash“, seine neueste Romanübersetzung, war 2022 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

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